Willkommen!
Welkom - Welcome - Bienvenue!
Meine jüdischen Wurzeln
Nur wer Kontakt zu seinen Wurzeln hat, kann Frucht tragen. Diese botanische Weisheit gilt auch für die Religion. Ich denke an meine eigene Religion und seine Entstehung aus dem Judentum.
Sie sind neugierig auf alles, was rund um die evangelische Kirche in Bonn passiert? Abonnieren Sie unseren Newsletter!
Die in ihrem Geist irren, werden Verstand annehmen, und die, welche murren, werden sich belehren lassen. Jesaja 29,24
Wenn es jemandem unter euch an Weisheit mangelt, so bitte er Gott, der jedermann gern und ohne Vorwurf gibt; so wird sie ihm gegeben werden. Jakobus 1,5
Veranstaltungen und Termine in der Region Bonn und im Kirchenkreis Bonn.
Der PROtestant ist die evangelische Zeitung für Multiplikatoren aus Gesellschaft und Kultur, Politik und Wirtschaft im Großraum Bonn.
Pfarrer Thorsten Latzel: neu gewählter Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland und damit Nachfolger von Präses Manfred Rekowski (Foto: ekir)
Die Landessynode wählte den promovierten Theologen Thorsten Latzel (50), Direktor der Evangelischen Akademie Frankfurt, am Donnerstag an die Spitze der zweitgrößten evangelischen Landeskirche. Latzel erhielt in der elektronischen Abstimmung 113 von 190 abgegebenen Stimmen. Das Kirchenparlament tagte wegen der Corona-Pandemie erstmals digital.
Die Landessynodalen aus dem Evangelischen Kirchenkreis Bonn sind neben Superintendent Dietmar Pistorius, Pfarrerin Dr. Wibke Janssen und als Laien Dorothea Geffert (Evangelische Kirchengemeinde Vorgebirge) und Ulrich Hamacher, Geschäftsführer des Diakonischen Werks Bonn und Region. Zudem sind Wolfgang Albers, Miglied der Kirchenleitung, und Dr. Gerd Landsberg als berufenes Mitglied auf der Landessynode. Dazu der Bonner Theologieprofessor Dr. Markus Saur sowie die beiden Jugenddelegierten Fiona Paulus und Bente Feller.
Aktuell viele weitere Infos zur Landessynode und zur Präseswahl finden Sie hier: https://landessynode.ekir.de/thema/landessynode-2021-uebersicht
Superintendent Pistorius und die weiteren Bonner Landessynodalen/innen laden alle Interessierten am Donnerstag, 21. Januar 2021, um 20.00 Uhr per Videokonferenz ein zur Information mit Hintergründen zur Landessynode: Den Link erhalten Sie gerne in der Superintendentur: info@bonn-evangelisch.de
„Landessynode@home": Die erste Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland allein im digitalen Format
Der Bonner Superintendent Pfarrer Dietmar Pistorius erklärt: „Die Evangelische Kirche im Rheinland hat gerade Dr. Thorsten Latzel zum neuen Präses gewählt. Ich gratuliere dem neuen Präses, der für eine Kirche als „weltoffene Gemeinschaft mit freiem Glauben“ geworben hat, die mit Glaube und Übernahme von Verantwortung Zeugnis gibt von der Hoffnung, die die Kirche trägt. Ich freue mich auf eine gute Zusammenarbeit!
Zugleich danke ich Almut van Niekerk und Reiner Knieling für Ihre Kandidatur. Nur weil Menschen bereit sind, sich einer Wahl auszusetzen mit dem Risiko, nicht gewählt zu werden, sich den ganzen Stress antun, in die Öffentlichkeit zu treten und sich angreifbar zu machen, nur deshalb haben wir eine Wahl."
Dr. Gerd Landsberg: „Wir freuen uns sehr, dass Dr. Latzel dieses hohe Amt übertragen wurde. Ich bin sicher, dass er seine Aufgabe souverän und verantwortungsvoll ausführen wird. Seine erkennbaren Managerqualitäten werden dabei sicher hilfreich sein. Er hat auf jeden Fall unsere Unterstützung und unseren Rat. Von der Rheinischen Landeskirche und der neuen Leitung würde ich mir eine nachhaltige und dauerhafte Initiative wünschen, wie wir die Kirchenaustritte reduzieren können und weiter konsequent Bürokratie abbauen“,so der Bonner Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes und berufenes Mitglied der rheinischen Landessynode.
Die Landessynode hat zudem mit Lisa Marie Appelt eine weitere Bonnerin in die Kirchenleitung gewählt. Die Bonner Pfarrerin Dr. Wibke Janssen, tätig in der Liebfrauenschule in der Bonner Südstadt, wurde zur neuen Vorsitzenden des Theologischen Ausschusses der Landeskirche gewählt.
Landessynodaler und Bonner Diakonie-Geschäftfsührer Ulrich Hamacher: „Inzwischen funktioniert das gut: Tagen per Videokonferenz. Hätte ich uns vor einem Jahr nicht zugetraut. Und natürlich fehlt was: Die Gespräche am Rande, der Austausch mit Menschen aus anderen Gegenden des Rheinlandes - das lässt sich nur begrenzt digital simulieren. Aber inhaltliche Diskussionen waren möglich. Und Entscheidungen wurden getroffen. Mir ist besonders wichtig die klare Position der rheinischen Kirche in Flüchtlingsfragen. Die Entscheidung das Thema Klimaschutz voranzutreiben und die CO2 Bilanz deutlich zu verbessern. Und auch die Diskussion um die Zukunft und Rolle der Kirche in der Gesellschaft ist spannend - verbunden mit der Wahl eines Präses der für Reformen und Weiterentwicklung steht."
Die neu gewählte Vorsitzende des Theologischen Ausschusses, Pfarrerin Dr. Wibke Janssen: „Zwei spannende Impulspapiere haben eine große Mehrheit in der Synode gefunden. Darüber freue ich mich sehr! Das eine, „Partizipativ Kirche werden – Teilgabe, Teilnahme, Teilhabe“, zielt auf eine breitete, buntere, niedrigschwelligere Teilhabe an Kirche und an kirchlichen Entscheidungen. Von biblischen Anregungen bis heute werden Fährten gelegt, um Wege in kirchliche Räume und kirchliches Handeln zu öffnen. Das Papier ist erstmal mehr für „innen“ gedacht, für eine Beratung in Kirchenkreisen Presbyterien und Arbeitsfeldern, um dann „aufzumachen“.
Der andere Impuls zielt von vornherein in die breite Öffentlichkeit. Das zeigt schon der Titel: „Lobbyistin der GOTT-Offenheit“. Ein anstößiger Titel, sicher. Das soll er auch sein. Nicht leicht zugänglich? Aber hoffentlich deshalb auch reizvoll. Das Papier beschreibt zunächst liebevoll und schonungslos die aktuelle Lage der Kirche. Und dann gibt es kluge Wendungen, z.B.: Volkskirche nicht mehr als Mengenbezeichnung zu verstehen (das ganze Volk gehört zu uns), sondern als Zuständigkeit (Kirche für „alles Volk“, dienend, nicht dominant). Kirche kann und soll auch in kleinerer Gestalt eine deutliche Stimme in der Öffentlichkeit sein. Für die Kirche werden zusätzlich die Rollen „Teamplayerin“ und „Agentin des Wandels“ eingeführt. Das ist mehr als Wortspielerei und öffnet wirklich neue Möglichkeiten. Ich hoffe, dass wir beide Impulse in Bonn aufnehmen und auf uns anwenden werden.
Ich bedaure, dass eine Frau wie Almut van Niekerk mit so viel Ausstrahlung und Kompetenz nicht gewählt wurde. Gleichzeitig haben wir mit Dr. Thorsten Latzel einen neuen Präses am Puls der Zeit und mit dem Wissen und Willen zu neuen Wegen. Wer will, kann dazu etwas in seinem Blog lesen: https://www.evangelische-akademie.de/theologische-impulse/ . Ich wünsche ihm, dass er sich schnell und gut in die rheinische Vielfalt und die komplexe presbyterial-synodale Ordnung einfindet.
Ich merke, dass mir nach einer Woche Synode in der Form von Zoom-Konferenzen der Kopf schwirrt und manches sich setzen muss. Bis Donnerstag, 21. Januar 2021, 20 Uhr, zum Nachgespräch zur Synode bin ich sortiert und freue mich auf den Austausch", so Pfarrerin Dr. Wibke Janssen.
Wolfgang Albers, Mitglied der Kirchenleitung und in Bonn in der Trinitatiskirchengemeinde Endenich: „Hinter uns liegt eine Synode, die inhaltliche Entscheidungen getroffen, aber auch viele Wahlen durchgeführt hat. Wir haben mit Thorsten Latzel einen neuen Präses, der bereits im ersten Wahlgang mit der erforderlichen Mehrheit gewählt wurde. Sicher war es nicht einfach, sich unter Corona – Bedingungen ein Bild von der Kandidatin und den beiden Kandidaten zu machen, aber sowohl die auf YouTube eingestellten Predigten als auch die Interviews, die bereits im Vorfeld geführt wurden, sowie die Vorstellungen und die sich anschließenden Befragungen durch die Synodalen stellten aus meiner Sicht eine – unter den gegebenen Bedingungen – gute Entscheidungsgrundlage dar. Mich hat besonders die Befragung der Kandidatin und der beiden Kandidaten durch die Synodalen, die auf hohem Niveau und sehr intensiv geführt wurde, sehr beeindruckt.
Auch die inhaltlichen Diskussionen sowohl in den Ausschüssen als auch im Plenum, wurden lebendig geführt. Hervorheben möchte ich die Reform der Kirchenordnung, die die Synode 2018 beschlossen hat. Unsere Kirchenordnung enthält nicht nur grundsätzliches, sondern darüber hinaus viele Detailfragen bis hin zu Verfahrensfragen. Sie davon zu entschlacken, ist ein Mammutprojekt, das nicht in einer Synodaltagung bewältigt werden kann. So hat sich die Synode 2021 die Grundartikel zum Bekenntnis und zur presbyterial-synodalen Gemeinschaft vorgenommen. Darüber hinaus wurden zahlreiche Änderungen beschlossen, die sich aus den Ergebnissen der Jugendsynode 2019 ergeben. In den kommenden Synoden wird der Prozess wieder aufgegriffen und fortgesetzt.
Ich habe unsere Kirche auch unter diesen schwierigen Bedingungen als handlungsfähig erlebt. Gelungen ist dies jedoch nur wegen der Bereitschaft der Synodalen, sich auf dieses Experiment einzulassen und dem Einfallsreichtum, dem Engagement und viel, viel Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landeskirchenamts, denen mein besonderer Dank gilt. Im nächsten Jahr freue ich mich aber wieder auf eine Synode in Bad Neuenahr, in Präsenz, mit persönlichem und direktem Austausch und abends in der „Bayerischen Botschaft“, so Wolfgang Albers.
Dorothea Geffert von der Kirchengemeinde Vorgebirge zum Auftakt des Wahltages: „Die ersten drei Tage bei der Landessynode@home verliefen erstaunlich gut. Ich war skeptisch und habe schon im Vorhinein die sozialen Kontakte vermisst. Aber zumindest für den Tagungsausschuss und die Arbeit an den uns zugewiesenen Papieren lief es richtig gut. Es gab zum Kennenlernen kleine Begegnungsgruppen zu fünft oder sechst, auch zwischendurch immer mal Diskussion in Kleingruppen. Die Diskussion dann mit ca. 35 Leuten verlief sehr diszipliniert, und die Arbeit am Papier m.H. des geteilten Bildschirms funktionierte eigentlich sogar besser, als „früher“. Ich hatte Glück im Theologischen Ausschuss mit Diskussionen auf hohem Niveau und gleichberechtigt – egal ob junger Vikar, junge Pfarrerin, Professor für Theologie oder Musikbibliothekarin … Heute folgt ein spannender Wahltag im Plenum."
Hier schon eine erste Stimme zum Auftakt dieser außergewöhnlichen Landessynode von Dr. Gerd Landsberg, in Bonn Mitglied der Friedenskirchengemeinde in Bonn-Kessenich und Dottendorf:
„Im Hinblick auf die Corona-Situation ist es gut und richtig, dass die Synode spontan den Weg ins digitale Zeitalter gefunden hat und rein digital stattfindet. Das ein oder andere digitale Element wird man sicher auch nach der Pandemie nutzen können, um Reisekosten und Aufwand zu sparen. Natürlich ist die Synode auch immer eine wichtige Veranstaltung für Begegnungen und gegenseitiges Kennenlernen über den eigenen Kirchenkreis hinaus. Das kann dieses Jahr leider nicht stattfinden. Trotzdem werden die vielfältigen Beratungen sicher zu guten Ergebnissen geführt werden. Mittelfristig sollte man allerdings überlegen, ob die Synode der Rheinischen Landeskirche tatsächlich immer über eine ganze Woche laufen muss oder stattdessen gestrafft auf zwei Termine verteilt werden kann. Wer nicht im kirchlichen Dienst beschäftigt ist, muss sich so eine ganze Woche Urlaub nehmen. Gerade junge Eltern mit Kindern brauchen in diesen Tagen ihren Urlaub teilweise aber auch für die Kinderbetreuung. Das sollte vielleicht stärker gewichtet werden.“
Wolfgang Albers, Mitglied der Kirchenleitung und in Bonn der Trinitatiskirchengemeinde Endenich, mit einem ersten Stimmungsbild:
„Gerade beginnt die Synode, dieses Jahr in digitaler Form. In der Kirchenleitung haben wir in den vergangenen Monaten lange und intensiv darüber diskutiert, wie wir die Synode unter Corona – Bedingungen durchführen könnten. Natürlich wissen alle den Wert der Präsenz. Zu erleben, gemeinsam Andacht zu feiern, die besondere Atmosphäre einer Synode zu spüren, das Raunen, das Lachen, den Applaus wahrzunehmen, der kurze Austausch mit den Nachbarn ob am Tisch oder draußen am Stehtisch, all das ist natürlich Bestandteil der Synode. Auf der anderen Seite war uns völlig klar, dass wir auch Verantwortung als Kirche tragen, für uns alle aber auch als Vorbild für die Gesellschaft. Insoweit haben wir uns recht früh dazu entschieden, die Synode digital durchzuführen. Aus heutiger Sicht war das (leider) wohl völlig richtig. Jetzt bin ich gespannt, wie es wird."
Joachim Gerhardt / 06.01.2021 / zuletzt aktualisiert: 16.01.2021