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Mit dem Herzen
Gutes fügt sich. An diesem Sonntag wieder einmal der Valentinstag und Karneval. Was liegt da näher, als am Tag der Liebenden und Blumen in Erinnerung an den legendären heiligen Valentin eines der schönsten Karnevalslieder anzustimmen: „Mir schenke der Ahl e paar Blömcher“.
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Der Name des HERRN ist ein starker Turm, der Gerechte eilt dorthin und findet Schutz. Sprüche 18,10
Sorgt euch um nichts, sondern in allen Dingen lasst eure Bitten in Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kundwerden! Philipper 4,6
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In der jüdisch-christlichen Tradition ist die Wertschätzung und Erinnerung an einen Menschen eng mit dem Namen verbunden, wie auch hier auf dem pittoresken jüdischen Friedhof oberhalb von Dernau an der Ahr (Foto: J. Gerhardt)
Mit dem Aufrufen des Namens erinnern wir an die wunderbare Zusage in der Bibel: Gott schreibt den Namen eines jeden Menschen in das „Buch des Lebens“. Keiner ist vergessen. Keiner wird vergessen.
In der Tradition des Judentums gibt gerade die Erinnerung an den Namen viel Trost und Zuspruch. Wer einmal in der „Halle der Namen“ in Yad Vashem in Jerusalem gestanden hat, kann das zutiefst nachempfinden. Yad Vashem, die Gedenkstätte an mehr als sechs Millionen Juden, die im Holocaust ermordet wurden. Hier bleibt von jedem Menschen mit seinem Namen ein Stück Erinnerung lebendig.
Das gilt auch für uns heute. Bei einer anonymen Bestattung erlebe ich immer wieder eine gewisse Leere. Ob Urne oder Sarg, Grabstein oder unter einem Baum. Der Mensch hat es verdient, dass irgendwo sein Name steht. Auch öffentlich. Der Umgang mit dem Tod ist nicht nur eine private Angelegenheit. Wie eine Gesellschaft mit dem Sterben und dem Tod umgeht, sagt viel aus über das Leben und die Wertschätzung von Leben in einer Kultur – auch angesichts einer lebensbedrohlichen Pandemie.
„Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein“, sagt Gott beim Propheten Jesaja (Kap. 43). Darauf möchte ich vertrauen. Für Gott wird es nicht entscheidend sein, wie wir das Abschiednehmen gestalten. Sein Horizont ist weiter als ich das jetzt übersehen kann. Mir aber ist der Totensonntag ein wichtiger Tag. Keiner der traurig stimmt, auch wenn ich über den Friedhof gehe. Sondern der Mut macht, mich mit der Ewigkeit verbunden zu fühlen und das Leben zu lieben.
Joachim Gerhardt
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Joachim Gerhardt, Pfarrer an der Bonner Lutherkirche und Pressesprecher des Kirchenkreises Bonn, schreibt alle drei Wochen das „Wort zum Sonntag" in der Gesamtausgabe der Kölnischen/Bonner Rundschau, auf Seite 4 in der der großen Tageszeitung in der Köln-/Bonner Region. Hier erfahren Sie mehr: http://www.rundschau-online.de
21.11.2020